Von Unruhe und Herzrasen befreit

Torsten Popp wurde in der Wolfhager Klinik von Prof. Jürgen Faß an der Schilddrüse operiert
Share on facebook
Share on whatsapp
Share on twitter

Wolfhagen – Unruhe, Herzrasen: Immer wieder hatte der Wolfhager Friseurmeister Torsten Popp diese unangenehmen Schübe. Mal während der Arbeit im Salon an der Wolfhager Mittelstraße, aber ebenso in der Freizeit. Der 52-Jährige befand, dass es höchste Zeit sei, dem Problem auf den Grund zu gehen und es idealerweise dann auch zu beseitigen. Und dafür sorgte nun in dieser Woche Prof. Dr. Jürgen Faß, Chefarzt der Chirurgie an den Kreiskliniken in Wolfhagen und Hofgeismar.

Von Unruhe und Herzrasen befreit Pflaster auf kleiner Wunde: Chefarzt Prof. Faß hat durch einen kleinen Schnitt unterhalb des Kehlkopfs von Torsten Popp dessen Schilddrüse operiert. Foto: Norbert Müller

Der erste Schritt führte Popp zunächst aber zu seinem Hausarzt und Kardiologen. Der habe festgestellt, dass mit dem Herzen soweit alles in Ordnung sei, beim Ultraschall habe der Mediziner aber auch Knoten und Zysten entdeckt und gesehen, dass Popps Schilddrüse „ordentlich vergrößert ist“, wie sich der Friseur erinnert. Einen Tipp habe er ihm mit auf den Weg gegeben: Er möge sich bei Prof. Faß in der Wolfhager Kreisklinik wegen der Schilddrüse vorstellen.

Zunächst galt es nun zu klären, ob bei Popps Schilddrüse eine Überfunktion vorliegt. Hier sind die typischen Symptome unter anderem Nervosität, Unruhe bis hin zum Herzrasen, aber auch Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und vermehrtes Schwitzen. „Der Patient hatte normale Laborwerte“, sagt Prof. Faß, „aber man musste davon ausgehen, dass er Überfunktionsschübe hat“, bei denen das Schilddrüsenhormon verstärkt auf das vegetative Nervensystem einwirkt. Die Vermutung einer Überfunktion bestätigte sich. Als Therapien bieten sich die Radiojodtherapie an, bei der radioaktives Jod verabreicht wird, das die Schilddrüsenzellen zerstört, und die Operation. Bei Torsten Popp, so Faß, sei die OP das Mittel der Wahl gewesen, weil der Patient eine stark vergrößerte Schilddrüse hatte. „Die ging schon bis hinter das Brustbein. Das war schon ein ziemlicher Klotz.“ Vorteil der OP sei zudem, dass der gewünschte Effekt – die Größenreduktion und die Beseitigung der Hormonüberproduktion – sofort eintrete. Eine solche Operation wurde in Wolfhagen früher nicht angeboten, erst seit dem Engagement von Prof. Faß, denn die OP setzt einiges an Erfahrung voraus. „Es ist gut, wenn man weiß, was man tut“, sagt Faß gut gelaunt. „Ich habe das schon sehr häufig gemacht, habe da Expertise.“

Leicht kann es bei der Arbeit mit dem Skalpell zu Komplikationen kommen, sagt der Professor. Zu den häufigsten gehört eine Verletzung des Stimmbandnervs oder auch Beschädigungen der vier linsengroßen Nebenschilddrüsen, die für den Kalziumstoffwechsel wichtig sind und möglichst erhalten bleiben sollten.

Am Dienstag nun wurde Torsten Popp in den Operationssaal geschoben, zweieinhalb Stunden hatte Chefarzt Faß zu tun. „Recht lange, weil der Patient auf der rechten Seite einen unangenehmen Knoten hatte.“ Mit dem Ergebnis sind alle Beteiligten sehr zufrieden, auch weil Nerv und Nebenschilddrüsen unbeschadet blieben. Unruhe und Herzrasen sollten nun der Vergangenheit angehören und auch das Druckgefühl im Hals, das Friseurmeister Popp wegen der vergrößerten Schilddrüse plagte.

Dieses Wochenende wird er bereits zuhause verbringen. Kommenden Donnerstag, hofft der 52-Jährige, werde er schon wieder seine Kunden im Salon bedienen. Dann wird Torsten Popp ihnen auch von seinem Aufenthalt in der Wolfhager Klinik erzählen, mit dem er „sehr zufrieden“ sei. Besonders wichtig sei ihm natürlich die fachliche Kompetenz gewesen. Aber nicht nur die: „Die Nähe der Klinik ist super, ich kenne viele Leute hier oben, das hat es für mich natürlich viel einfacher gemacht.“


Quellenangabe: Wolfhager Allgemeine vom 11.02.2023, Seite 10

Lebensbedrohliche Erkrankungen

112

Notruf

In medizinischen Notfällen (beispielsweise Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall oder andere) und bei Verletzungen wählen Sie bitte den Notruf.

Keine lebensbedrohliche Erkrankungen

116 117

Ärztlicher Notdienst

Wenn keine bedrohliche Erkrankung vorliegt und Sie außerhalb der Sprechzeiten der Arztpraxen dringend einen Arzt benötigen, wenden Sie sich bitte an den ärztlichen Notdienst.